Sturm und Drang (1767 - 1790) - Deutsch-Stoffsammlung

Sturm und Drang (1767 - 1790)

Begriff:

- bennant nach dem gleichnamigen Drama von Friedrich Maximillian Klinger
- auch unter der Bezeichnung Geniezeit bekannt aufgrund der Verherrlichung des so gennanten Originalgenies

Originalgenie:
- Leitbild menschlichen Verhaltens
- ein Mensch, der nach seinen eigenen Gesetzen und Wünschen lebt, sich an keine Regeln hält, sich nirgendwo einordnet
- Ziel: freie Selbstentfaltung jedoch nicht im negativen Sinne
- nimmt humanistisch orientierte Rücksicht auf alle Lebensformen und auf jeden Menschen, gleich welcher Kultur oder Neigung
- Prototyp: William Shakespeare

Kennzeichen:

Zusammenhänge mit der Aufklärung:
- kein Kampf gegen die Aufklärung
- Übertritt der Aufklärung in eine neue Phase
- aufklärerische Rationalität durch die Gefühlsregung der Stürmer und Dränger erweitert
- Verstand und Gefühl bilden eine Einheit


Protest- und Jugendbewegung:
- gegen die absolutistische Obrigkeit in den deutschen Staaten sowie die höfische Welt des Adels
- gegen das bürgerliche Berufsleben, das man für eng freudlos hielt, ebenso wie die bürgerlichen Moralvorstellungen
- die überkommene Tradition in Kunst und Kultur

Literatur des Sturm und Drang

Drama:

- bevorzugte literarische Form
- erzieherisch bildende Rolle
- Behandlung aktueller Gesellschaftsprobleme
- Hauptpersonen: Genies, Liebende, "Kraftkerle", die kompromisslos gegen die Wirklichkeit anrennen
- am Ende Scheitern des Helden an den gesellschaftlichen Verhältnissen
- kann seine Identität nur durch Mord, Freitod oder Selbstverstümmelung bewahren

Roman:

- Briefroman
- erste bürgerliche Romane
- Möglichkeit das Gefühlsleben durch unkonventionelle Sprache zu artikulieren

Lyrik:

- Empfindungslyrik
- Liebes-, Natur- und lehrhafte Gedichte
- Möglichkeit das Gefühlsleben zum Ausdruck zu bringen

Autoren und Werke: